„Gefangen auf der Schulbank“ titelt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG in ihrem Wirtschaftssteil in der Wochenend-Ausgabe vom 29. Juli 2017. Den Autoren Lea Hampel und Thomas Öchsner dient der Werdegang eines jungen Langzeitarbeitslosen als symptomatisches Beispiel. In der Vergangenheit mangelte es nicht an Beiträgen in der deutsche Medienlandschaft, die sich kritisch mit den von der Bundesagentur für Arbeit (BA) aufgelegten Programmen auseinander setzen. Auch das SZ-Autorenduo äußert berechtigte Kritik daran, allerdings lassen sie es dabei nicht bewenden. Vielmehr lassen sie zwei ausgewiesene Experten der Materie zu Wort kommen: Dr. Dirk Kratz, Unidozent in Rheinland-Pfalz, hat im Rahmen seiner Tätigkeit untersucht, womit Langzeitarbeitslosen künftig besser gedient wäre. In die gleiche Richtung denkt auch Stefan Sell, ein medienaffiner Professor für Sozialpolitik an der Hochschule Koblenz. Seine Kritik richtet Sell an die Adresse der Jobcenter. Ihnen wirft er vor, zu viele Arbeitslose in kurzfristigen Maßnahmen unterzubringen. Darüber hinaus bemängelt er die wenig homogene Zusammensetzung der Teilnehmer.
Sell plädiert dafür, anstelle mehrmaliger kurzfristiger Maßnahmen zwischen vier Wochen und bis zu drei Monaten, künftig in langfristige Weiterbildung zu investieren. Personalverantwortliche richten bei Durchsicht von Lebensläufen ihr Augenmerk auf Abschlüsse. Diese wiederum kann der betroffene Personenkreis nur im Zuge langfristig ausgelegter Programme erzielen.
Mit der Durchführung der Maßnahmen beauftragen BA und Jobcenter eine gigantische Phalanx von Seminar-Anbietern. Die SZ beziffert deren Zahl mit mehreren Tausend und allein diese Größenordnung sagt aus, dass es sich um ein Milliardengeschäft handelt. Besonderer Beliebtheit in der Branche der geförderten beruflichen Weiterbildung erfreuen sich die sog. Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine (AVGS). 2015 brachte die BA bundesweit 230.000 der begehrten Wertschecks unter die Bildungsanbieter. Der hohe Stellenwert der AVGS wird ersichtlich angesichts der stattlichen Zahl von 1,2 Mio. Teilnehmern in Maßnahmen zur Aktivierung der beruflichen Eingliederung.
Der SZ-Beitrag wartet mit weiteren aussagekräftigen Fakten und Ziffern auf. Last not least werfen die Autoren einen Blick auf die Bezahlung der eingesetzten Dozenten, die in der Regel auf Honorar-Basis erfolgt.
Kurz zusammengefasst. Aufschlussreiche und daher lohnenswerte Berichterstattung über die bundesdeutsche Bildungsindustrie, als Fachlektüre ausdrücklich empfohlen:
https://t.co/LLeyvzCRVN
Sell plädiert dafür, anstelle mehrmaliger kurzfristiger Maßnahmen zwischen vier Wochen und bis zu drei Monaten, künftig in langfristige Weiterbildung zu investieren. Personalverantwortliche richten bei Durchsicht von Lebensläufen ihr Augenmerk auf Abschlüsse. Diese wiederum kann der betroffene Personenkreis nur im Zuge langfristig ausgelegter Programme erzielen.
Mit der Durchführung der Maßnahmen beauftragen BA und Jobcenter eine gigantische Phalanx von Seminar-Anbietern. Die SZ beziffert deren Zahl mit mehreren Tausend und allein diese Größenordnung sagt aus, dass es sich um ein Milliardengeschäft handelt. Besonderer Beliebtheit in der Branche der geförderten beruflichen Weiterbildung erfreuen sich die sog. Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine (AVGS). 2015 brachte die BA bundesweit 230.000 der begehrten Wertschecks unter die Bildungsanbieter. Der hohe Stellenwert der AVGS wird ersichtlich angesichts der stattlichen Zahl von 1,2 Mio. Teilnehmern in Maßnahmen zur Aktivierung der beruflichen Eingliederung.
Der SZ-Beitrag wartet mit weiteren aussagekräftigen Fakten und Ziffern auf. Last not least werfen die Autoren einen Blick auf die Bezahlung der eingesetzten Dozenten, die in der Regel auf Honorar-Basis erfolgt.
Kurz zusammengefasst. Aufschlussreiche und daher lohnenswerte Berichterstattung über die bundesdeutsche Bildungsindustrie, als Fachlektüre ausdrücklich empfohlen:
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