Anfang Oktober 2016 lädt Weiterbildung Hamburg e.V. seine Mitglieder zu einer Veranstaltung. Es kommen zwei Referentinnen zu Wort, die das Thema „Kultursensibler Fachunterricht“ behandeln. Damit besetzt der Verein ein aktuelles Thema, das Dozenten interessieren dürfte, die Deutsch-Unterricht an schutzsuchende Zugewanderte unterrichten.
Kultursensibler Fachunterricht weist eine bemerkenswerte Parallele auf zu Plänen aus 2010 des Sozialministeriums Niedersachsen. An dessen Spitze Deutschlands erste türkischstämmige Ministerin Aygül Özkan (CDU). Mit ihrer „Mediencharta für Niedersachsen“ wollte sie Einfluss ausüben auf die Berichterstattung über Integrationsfragen. In besagter Charta sollten Journalisten darauf festgelegt werden, eine „kultursensible Sprache“ zu verwenden ( SPON vom 23.07.2010) Deutsche Medien lassen sich nicht unwidersprochen auf Kurs trimmen, ihre Vertreter reagierten äußerst ungehalten. Hand in Hand mit der Opposition entlud sich ein Sturm der Entrüstung, der weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus hohe Wellen schlug. Einige argwöhnten sogar „Sprachklempner“ am Werk.
Nun, eine dermaßen heftige Reaktion aus den Reihen der überwiegend freiberuflich beschäftigten Deutsch-Dozenten steht nicht zu erwarten. Dennoch könnte der Eindruck entstehen, Özkan reloaded stünde ante portas. Die Praxis verdeutlicht den Kollegen ein ums andere Mal, dass es gut entwickelter Sprachkenntnis der Lernenden bedarf, Wort und Schrift differenziert zu interpretieren. Dozenten sind gefordert, alle Register didaktischer Skills zu mobilisieren, um sprachliche Feinheiten in für die Zielgruppe verständlicher Form aufzubereiten.
Und wie stellt sich das Szenario aus Perspektive der Praktiker dar? Lehrkräfte, die über einen längeren Zeitraum mit der Aufgabe betraut sind, schätzen sich bereits glücklich, wenn es ihnen gelingt, den Kursteilnehmern die Basics zu vermitteln. Denn allein Verben in Präsens, Perfekt und Präteritum zu konjugieren, Nomen zu deklinieren und Adjektive zu steigern, markiert jeweils einen Meilenstein auf dem steinigen Weg.
Die Kurse bevölkern vorwiegend junge Muslime männlichen Geschlechts. Wir erwarten von ihnen Goodwill, weibliche Lehrkräfte zu goutieren. Menschen aus einem von anderen Strukturen geprägten Kulturkreis z.B. an Gender Mainstreaming heranzuführen, bedeutete eine enorme Herausforderung. Ein Generationenprojekt. Diese Mammutaufgabe zu bewerkstelligen, müsste langfristig angelegt sein. Zumindest wenn Zugewanderte erst seit Kurzem entschieden haben sollten, Deutschland als ihre neue Heimat zu bestimmen.
Kultursensibler Fachunterricht weist eine bemerkenswerte Parallele auf zu Plänen aus 2010 des Sozialministeriums Niedersachsen. An dessen Spitze Deutschlands erste türkischstämmige Ministerin Aygül Özkan (CDU). Mit ihrer „Mediencharta für Niedersachsen“ wollte sie Einfluss ausüben auf die Berichterstattung über Integrationsfragen. In besagter Charta sollten Journalisten darauf festgelegt werden, eine „kultursensible Sprache“ zu verwenden ( SPON vom 23.07.2010) Deutsche Medien lassen sich nicht unwidersprochen auf Kurs trimmen, ihre Vertreter reagierten äußerst ungehalten. Hand in Hand mit der Opposition entlud sich ein Sturm der Entrüstung, der weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus hohe Wellen schlug. Einige argwöhnten sogar „Sprachklempner“ am Werk.
Nun, eine dermaßen heftige Reaktion aus den Reihen der überwiegend freiberuflich beschäftigten Deutsch-Dozenten steht nicht zu erwarten. Dennoch könnte der Eindruck entstehen, Özkan reloaded stünde ante portas. Die Praxis verdeutlicht den Kollegen ein ums andere Mal, dass es gut entwickelter Sprachkenntnis der Lernenden bedarf, Wort und Schrift differenziert zu interpretieren. Dozenten sind gefordert, alle Register didaktischer Skills zu mobilisieren, um sprachliche Feinheiten in für die Zielgruppe verständlicher Form aufzubereiten.
Und wie stellt sich das Szenario aus Perspektive der Praktiker dar? Lehrkräfte, die über einen längeren Zeitraum mit der Aufgabe betraut sind, schätzen sich bereits glücklich, wenn es ihnen gelingt, den Kursteilnehmern die Basics zu vermitteln. Denn allein Verben in Präsens, Perfekt und Präteritum zu konjugieren, Nomen zu deklinieren und Adjektive zu steigern, markiert jeweils einen Meilenstein auf dem steinigen Weg.
Die Kurse bevölkern vorwiegend junge Muslime männlichen Geschlechts. Wir erwarten von ihnen Goodwill, weibliche Lehrkräfte zu goutieren. Menschen aus einem von anderen Strukturen geprägten Kulturkreis z.B. an Gender Mainstreaming heranzuführen, bedeutete eine enorme Herausforderung. Ein Generationenprojekt. Diese Mammutaufgabe zu bewerkstelligen, müsste langfristig angelegt sein. Zumindest wenn Zugewanderte erst seit Kurzem entschieden haben sollten, Deutschland als ihre neue Heimat zu bestimmen.